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Lawinenniedergänge auf dem Gemeindegebiet Jaun

 

1953/1954

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Der Herbst 1953 war von schönem Wetter geprägt. Der erste Schnee fiel erst am Weihnachtstag während der Mitternachtsmesse.

Am 09. Januar 1954 begann es unaufhörlich zu schneien. Die Schneefälle dauerten drei Tage lang. Es fiel über 1.50 m Schnee. Am 11. Januar 1954 um 11.00 Uhr donnerte die erste Lawine gegen das Dorf Im Fang und zerstörte das unbewohnte Wohnhaus "Vorsatzli". Die ganze Alpenkette vom Laubspitz bis Bäderhorn war betroffen. Auf Grund dieser Lawinengefahr wurden die Schulen geschlossen. Die Hausbewohner des oberen Bereichs des Dorfes Jaun sowie auch andere gefährdete Weiler mussten evakuiert werden. All diese Menschen wurden an sicheren Orten bei Familien untergebracht. Es vergingen mehrere Tage, bis alle Leute wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Auf Grund dieser Ereignisse hat die Gemeindebehörde beschlossen, gegen die Lawinengefahr etwas zu unternehmen. Nach eingehender Planung wurde einige Jahre später mit dem Bau von Lawinenverbauungen begonnen. Das Aufstellen von Lawinenverbauungen dauerte über Jahre.

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1967/1968

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Im Winter 1967/1968 war der Hang oberhalb des Dorfes Jaun noch nicht ganz durch Lawinenverbauungen gesichert. Am 28. Januar 1968 um 10.30 Uhr hat eine Staublawine das Chalet "Körblifluh" (Ferienheim) oberhalb des Dorfes Jaun und eine Scheune mit 8 Kühen und Jungvieh mitgerissen. Glücklicherweise waren gegen 100 Kinder noch nicht im Ferienheim eingezogen, da sie auf Grund eines Lawinenniedergangs in Zur Eich in Im Fang warten mussten. Wären diese Kinder zur abgemachten Zeit im Ferienheim gewesen, hätte es sicher viele unzählige Tote gegeben. In der Scheune, die von der Lawine mitgerissen wurde, konnte man eine Kuh und drei Kälber lebend retten. Trotz der Schäden hatte man Glück im Unglück.

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1998/1999

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Im Lawinenjahr 1999 war das Jauntal und Abländschen wegen grosser Lawinengefahr von der Aussenwelt abgeschnitten. Viele Quartierstrassen mussten abgesperrt werden. Lawinenspezialisten mit Hunden, die Feuerwehr, der Zivilschutz und die Armee sorgten für die Sicherheit der Bevölkerung. Für die Post und für Notfälle stand ein Helikopter zur Verfügung.

 

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Mit der Gefahr leben...

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Auch heute noch werden Lawinenverbauungen erstellt und die bestehenden müssen unterhalten werden. Trotz all diesen Verbauungen gibt es auch heute keine 100-prozentige Sicherheit bei grossem Schneefall und ein Restrisiko bleibt. Aus diesem Grund besteht auch heute noch ein Evakuierungsplan.

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Trotz allen Massnahmen muss man im Berggebiet lernen mit Naturgefahren zu leben  und sich dementsprechend zu verhalten.

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Das ist eine Bergkette der Gemeinde Jaun

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